Historischer Baumstamm im Biotop "Hairer"Historischer Baumstamm im Biotop "Hairer"
Küchenschelle- Pulsatilla comuneKüchenschelle- Pulsatilla comune
Naturlehrpfad Raiermoos in RaasNaturlehrpfad Raiermoos in Raas
Beobachtungspunkt Biotop RaiermoosBeobachtungspunkt Biotop Raiermoos
Seerosen im Biotop ZussisSeerosen im Biotop Zussis
Biotop Laugen im WinterBiotop Laugen im Winter
Spazieren in ViumsSpazieren in Viums
RohrkolbenRohrkolben

Mikrokosmos Biotop

Wie kleine Perlen, die verhalten im Sonnenlicht glitzern, liegen fünf Biotope verstreut auf dem grünen Apfelhochplateau Natz-Schabs. Einmal entdeckt, kann man sich nur schwer von ihnen losreißen, denn in und um sie herum raschelt, summt, gluckst und gurrt

Beschauliche Dörfer, Apfelbäume in Reih und Glied und Föhrenwälder, die gerade im Sommer wohltuenden Schatten spenden – all das verteilt sich in Natz-Schabs auf gut 16 Quadratkilometern.
Das sonnenverwöhnte Hochplateau hat aber gerade für Naturliebhaber mehr zu bieten, und zwar nicht weniger als fünf Biotope. Gemeint sind damit das Raier Moos in Raas, Sommersürs und Zussis in Viums sowie Laugen südlich von Natz, aber auch der künstlich aufgestaute und mit Leben gefüllte Tümpel „Hairer“ in Viums zählt dazu; Blickfang ist hier eindeutig der uralte, historische Baumstamm, der aus dem Tümpel ragt. Da der Untergrund der ebenen Flächen des Hochplateaus aus wasserundurchlässigem Lehm besteht, konnten sich hier vor Tausenden Jahren kleinere Seen bilden. Bereits im 2. oder 3. Jahrhundert vor Christus haben sich an deren Ufern Menschen niedergelassen; heute hingegen dienen die Tümpel und Wasserflächen unzähligen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum.

Als stiller Gast lässt sich all das Leben, das sich in den Biotopen regt, vor allem im Raier Moos genießen: Ein abwechslungsreicher Naturlehrpfad hält für den Besucher wissenswerte Informationen bereit, während ein in den Teich ragender Steg oder der im Wald verborgene Hochsitz zum Verweilen und Beobachten einladen. Wie eine natürliche Schutzmauer wuchern struppige Hecken rund um das Raier Moos. Einerseits dient dieser Gürtel als Schutz vor Wind, Erosion, Staub und Schadstoffen, andererseits sind die Hecken die Kinderstube von unterschiedlichen Vogelarten, Insekten und Kleinsäugetieren. Die Nachtigall zum Beispiel, die mit ihrem einzigartigen Gesang verzaubert, brütet im Schutz des dichten Strauchwerks. Aber auch der Zaunkönig, der rotgeflügelte Neuntöter, verschiedene Meisenarten und die graubraune Grasmücke bauen dort ihre Nester. Das Praktische daran: Genügend Nahrung für den Nachwuchs ist immer vorhanden, denn die Hecken bestehen aus Haselnusssträuchern, Heckenrosen und Himbeer- sowie Brombeerstauden.

Als Übergangsstation vom Land zum Wasser sind die Streuwiesen zu sehen. Auf den sauren, feuchten Böden gedeihen spezielle Pflanzen, wie der Fieberklee, die dunkle Akelei, Mehlprimeln oder Wollgräser mit ihren flauschigen Blüten. Auch unzählige Orchideenarten malen bunte Sprenkel in die saftig-grünen Moorwiesen. Nicht minder farbenfroh präsentiert sich das Leben in dem Schilfgürtel, der den Teich im Biotop Raier Moos fest umschlingt. Rohrsänger und Dommeln bauen zum Beispiel ausschließlich im wogenden Schilf ihre Nester. Insekten wie die Libelle mit ihren schillernden Facettenaugen nutzen den Schilfteppich als Nahrungs- und Brutraum; mitunter schlängelt sich eine ungiftige Natter durch das Dickicht. Unter Wasser hingegen nutzen Frösche, Molche und Lurche das verzweigte Wurzelgeflecht der Pflanzen als Laichplätze und als geschützte Kinderstube. Ganz nebenbei ist das dichte Wurzelsystem eine natürliche Kläranlage: Die dort lebenden Mikroorganismen und Bakterien nehmen einerseits überschüssige Nährstoffe auf, andererseits reichern sie das Wasser mit Sauerstoff an.

Im Zentrum des vor Leben sprudelnden Mikrokosmos „Biotop“, sozusagen als Herzstück, steht der Teich an sich. Schwimmkäfer scheinen auf seiner glänzenden Oberfläche zu tanzen, während sich ein Frosch ein Seerosenblatt als Warteplatz für die nächste Beutejagd ausgewählt hat.
Text: Veronika Kerschbaumer
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